Ausgehend von der Annahme Jeder kann schreiben wurden zwischen 2014 und 2023 Schreibwerkstätten durchgeführt. Zur Zielgruppe gehörten Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene, wobei Bildungsstand und soziale Herkunft keine Rolle spielten. Die Werkstätten fanden in Bildungs-, Justiz- und Privateinrichtungen statt. Sie resultierten in biografischen Aufzeichnungen, Gedichten und Kurzgeschichten. Die Ergebnisse wurden mit ausdrücklicher Erlaubnis und Bitte der AutorInnen öffentlich zugänglich gemacht.

 

Die Zugänglichmachung erfolgte unter anderem auf Lesungen und Leseveranstaltungen, welche automatisch einen präventiven Charakter erhielten: Im Rahmen eines anschaulichen Vortrags von den Lebensgeschichten der Teilnehmer lernen.

Die Zuhörer setzten sich mit den Themen Strafe und Schuld auseinander, schärften ihr Rechtsbewusstsein und machten sich mit Rechten und Pflichten vertraut.

 

Die Bücher geben Einblick in die Projekte sowie in die Vortragsveranstaltungen und liefern Textbeispiele von Jugendlichen und Erwachsenen in Krisensituationen, ehemaligen Strafgefangenen und Angehörigen.

 

Sowohl in den Vorträgen als auch in den Büchern wurden kriminelle Handlungen nicht verherrlicht. Die Opfer wurden nicht ausgeblendet oder in den Hintergrund gerückt.

Das Projekt dient nicht der Zurschaustellung benachteiligter Menschen und auch nicht der Verbreitung von Angst. Alle Arbeiten an diesem Projekt sind frei von staatlichen, halbstaatlichen oder privaten Einflussnahmen. Es handelt sich zudem nicht ausschließlich um Straftäter oder ehemalige Straftäter.

 

Alle personenbezogenen Daten wurden anonymisiert und Querverbindungen so weit unkenntlich gemacht, dass Rückschlüsse auf beteiligte Personen nicht möglich sind. Sollten dennoch Ähnlichkeiten mit lebenden Personen auftreten, so sind diese nicht beabsichtigt.

 

Einige Geschichten, die zur Darstellung der Auswirkungen krimineller Handlungen dargeboten wurden, sind fiktionale Werke und wurden durch reale Strafakten inspiriert. So handelt es sich bei den Biografien, die nicht lesend, sondern frei und künstlerisch vorgetragen wurden, um Geschichten aus der Feder von Ronny Ritze. Verschiedene Lebensläufe wurden dabei zu einer literarischen Erzählung.

 

Die Texte, die von Strafgefangenen und Angehörigen verfasst wurden, sind in den Büchern ausdrücklich gekennzeichnet und wurden auf Lesungen nicht theatralisch sondern lesend vorgetragen.

 

Dieses Projekt und seine gesamten Inhalte sind urheberrechtlich geschützt.


"Es ist besser, den Verbrechen vorzubeugen, als sie zu bestrafen. Dies ist der Hauptzweck jeder guten Gesetzgebung, die in der Kunst besteht, die Menschen zum höchsten Glück und zum geringsten Unglück zu führen und, sozusagen, alles Gute und Böse dieses Lebens zu berechnen. Die dabei angewandten Mittel sind aber meist falsch und dem beabsichtigten Ziele gerade entgegengesetzt."

Cesare Beccaria